Wattner SunAsset 1 kommt
Neue Solarstromvergütung lässt Initiator Wattner kalt

Die Kölner Initiatorin von Solarkraftwerken Wattner Kapital AG kündigt fast zeitgleich zur Verabschiedung des Regierungsentwurfs zur EEG-Novelle im Bundeskabinett den Fonds Wattner SunAsset 1 an. Das Unternehmen sieht sich nun mit seinem neuen Konzept bestätigt: Ein Eigenkapitalfonds, der ausschließlich auf den Bau und Verkauf von Solarkraftwerken ausgelegt ist. Die Fondsergebnisse resultieren maßgeblich aus der Differenz von Investitionskosten und Veräußerungserlösen.

Eine Senkung der Solarstromvergütung und eine verstärkte Degression haben auf die Fondsergebnisse daher kaum Einfluss. Aus dem Handelscharakter des Konzepts erklärt sich auch die kurze Laufzeit von nur rund sechs Jahren. Wattner SunAsset 1 investiert nur in baureif entwickelte Standorte, sodass Standortentwicklungsrisiken entfallen. Der Anlagenbau wird durch Generalübernehmer erfolgen, was zusätzlich die Gestehungsrisiken minimiert. Wattner SunAsset 1 soll Januar 2008 an den Start gehen.

WEITERER AUSBAU ERNEUERBARER ENERGIEN

Mit der Verlängerung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes unterstreicht die Bundesregierung den dringenden Bedarf an Strom aus erneuerbaren Energien. Ihr Anteil am Gesamtenergieverbrauch soll bis zum Jahr 2020 auf 25 % bis 30 % gesteigert werden, damit die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 40 % reduziert werden können. Die Solarenergie hat daran zurzeit noch einen relativ geringen Anteil. Dennoch stieg die Solarstromerzeugung von 64 Mio. Kilowattstunden im Jahr 2000 auf über 2 Mrd. Kilowattstunden im Jahr 2006. Die rasante Entwicklung der Branche hat längst auch eine volkswirtschaftliche Relevanz: Deutsche Entwickler und Hersteller von Solartechnologie zählen mittlerweile zur Weltspitze, zahlreiche Produktionsstätten sind insbesondere in Ostdeutschland entstanden und mit ihnen viele Arbeitsplätze.

PREISE FÜR SOLARMODULE WERDEN FALLEN

Die seit Jahren sinkenden Produktionskosten sind im Markt jedoch nicht angekommen, unter anderem, weil auch die Nachfrage den Preis regelt – und die war in den vergangenen Jahren hoch. Mit der EEG-Änderung will die Bundesregierung den Solarenergiemarkt in Richtung eines realistischen Kostenniveaus steuern, also die Solarmodulhersteller zu Preissenkungen veranlassen. Nach Meinung vieler Experten sind diese längst überfällig. Prompt haben die ersten Solarmodulhersteller drastische Preissenkungen für die nächsten Jahre angekündigt, bis zu 50 % wurden in Aussicht gestellt. Guido Ingwer, Vorstand der Wattner Kapital AG, ist überzeugt: „Der Markt wird sich auf die Bedingungen einstellen, wie er es immer getan hat.“ So gesehen legt das rheinische Unternehmen eine Punktlandung hin, da sein neues Fondsprodukt die abzusehenden Marktentwicklungen flexibel aufnimmt.

SONNIGE ZUKUNFT AUCH FÜR VERBRAUCHER

Wattner kann der EEG-Novelle sowohl im Hinblick auf aktuelle wie auf zukünftige Solarenergieprojekte positive Seiten abgewinnen. „Die neuen Regelungen werden erst ab 2009 spürbar greifen. Bis dahin dürften neu entstandene und entstehende Fabriken auf vollen Touren laufen und ihre Module in den Markt drücken“, ist sich Ingwer sicher. Das würde ein nochmaliges Nachgeben der Preise zur Folge haben und die Produktionskosten pro Kilowatt Leistung weiter senken. Profitieren würden davon nicht nur die Initiatoren von Solarkraftwerken und deren Kapitalgeber, sondern auch die Verbraucher. Denn dadurch rückt die Netzparität des Solarstroms in Sichtweite: Mit dem Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland rechnen Branchenexperten bereits für das Jahr 2013. Ohne auf weitere Förderung angewiesen zu sein, wird die Solarbranche dann das ganze Marktpotenzial ausschöpfen können. Die Bundesbürger wird es freuen, denn die Solarenergie steht bei ihnen selbst unter der Voraussetzung der Förderung hoch im Kurs.

VERTRÄGE FÜR HOHE INVESTITIONEN GESCHLOSSEN

Wattner bezeichnet sein neues Produkt als Investitionsmodell für die Zukunft. „Wir begrüßen die EEG-Novelle ausdrücklich. Denn am Grundsatz des EEGs wird sich aus energie- und klimapolitischen Gründen nichts ändern. Die vorrangige Abnahme des Solarstroms durch die Energieversorger bleibt gesetzlich verankert. Und bei künftig gleichen Kosten wird jeder lieber Solarstrom kaufen“, so Ingwer. Das Erreichen der Netzparität könnte somit zu einem zweiten Boom der Solarwirtschaft führen. Und dann soll das Wattner-Modell seine Stärken erst richtig ausspielen, zumal sich die Unternehmensgruppe auf die Erschließung und Entwicklung von Solarstandorten spezialisiert hat. Im August und September hatte die Wattner AG millionenschwere Rahmenverträge über die Lieferung von Solarmodulen mit den Herstellern Scheuten Solar und Sanyo geschlossen.

ZUR WATTNER GRUPPE

Die Wattner AG mit ihren Tochtergesellschaften entwickelt, finanziert und realisiert Kraftwerke für erneuerbare Energien mit Schwerpunkt Solarenergie. Vorstand der Gesellschaft ist Ulrich Uhlenhut. Hundertprozentige Töchter des Unternehmens sind die Wattner Projektentwicklungsgesellschaft mbH und die Wattner Kapital AG.

Schwerpunkte der in Köln ansässigen Gruppe sind: Projektentwicklung, Strukturierung des Finanzaufbaus, Stellung von Eigenkapital, Prospektierung und Vermarktung schlüsselfertiger Energieanlagen. In den Jahren 2004 bis 2007 hat Wattner Anlagen mit einem Investitionsvolumen von über 31 Millionen Euro realisiert.